Welche Probleme gibt es bei der Anerkennung der Berufsqualifikationen?
Theoretisch ist das Verfahren für die Anerkennung von Berufsabschlüssen in Deutschland sehr gut strukturiert und damit einfach zu durchlaufen. Die Realität sieht jedoch anders aus. Weder kennen sich ausländische Fachkräfte mit den deutschen Behörden aus, noch lassen sich alle Abschlüsse gleich behandeln. Daraus ergeben sich Hürden für bestimmte Länder, die sich oftmals nur schwer überwinden lassen.
Ein besonders oft anzutreffendes Problem sind die Ausbildungsstandards. Diese unterscheiden sich von Land zu Land und es ist schwer, diese mit den deutschen Anforderungen zu vergleichen. Damit sind Anpassungsqualifikationen für viele ausländische Fachkräfte unausweichlich und dafür müssen dann auch die damit verbundenen Prüfungen bestanden werden.
Eines der Hauptprobleme bei den Prüfungen sind die Sprachbarrieren. Sie erschweren das Verständnis für die deutschen Normen und Vorschriften und auch das Verständnis für die Prüfungen selbst.
Darüber hinaus ist es nicht einfach, Berufserfahrungen aus dem Ausland zu dokumentieren. Dafür fehlt gewöhnlich ein Format, das international anerkannt ist und sich so auch auf den deutschen Arbeitsmarkt übertragen lässt.
Welche Unterstützungsangebote gibt es aus den Betrieben und Handelskammern?
Unterstützungsangebote aus den Betrieben und den Handelskammern, sowie den verschiedenen Beratungsdiensten, können hier eine gute Hilfe leisten. Sie vermitteln das Verständnis für die deutschen Behörden, wie die Berufserfahrungen zu beschreiben sind und was deutsche Normen und Vorschriften besagen bzw. wie sie zu nutzen sind.
Die Unterstützung kann sich in vielen Bereichen zeigen. Dazu gehören auch das Vermitteln von Praktika und Lehrgängen, sowie für Stipendien und weitergehende finanzielle Unterstützungsleistungen.
Wie kann man Sprachkompetenzen testen?
Immer wieder ist auch das Beherrschen der Sprache ein zentrales Problem für das Anerkennen des Abschlusses und das Ausüben des Berufes. Sprachkompetenztests bieten hier eine gute Hilfe. Damit kann bereits im Vorfeld festgestellt werden, ob ein Bewerber über die nötigen Sprachkenntnisse verfügt. Das erlaubt es ihm, Lücken zu schließen, bevor er sich in der Mitte eines Anerkennungs- oder Bewerbungsverfahrens befindet.
Das ist vor allem auch dann von Belang, wenn er im Rahmen einer Anpassungsqualifizierung Prüfungen bestehen und dann auch noch im Fachbetrieb in einem Fachgespräch glänzen muss. Auch erleichtern ihm die nötigen Sprachkenntnisse den Umgang mit der Behörde und das Bestehen einer Arbeitsprobe, wenn er sich in seinem Arbeitsumfeld verständigen kann.
Kann man ein Praktikum als Alternative absolvieren?
Ein Praktikum kann Hilfe in vielerlei Hinsicht bieten. Das beginnt damit, dass noch nicht komplett vorhandene Sprachkenntnisse vertieft und vorhandene Kenntnisse im Fachbereich verfestigt werden. Darüber hinaus helfen Praktika und die mit ihnen einhergehende Erfahrung das Bestehen von Prüfungen im Rahmen einer Anpassungsqualifizierung. Darüber hinaus können sie von den Betreffenden im Rahmen des Anerkennungsverfahrens und der Bewerbung in einem Betrieb genutzt werden.
Ein Praktikum lässt sich nur mit geringen Hürden absolvieren und bietet dann im Weiteren eine Menge Vorteile. Über das bereits gesagte hinausgehend, vermitteln sie auch Kenntnisse über den deutschen Arbeitsmarkt und einen einfachen Eintritt in diesen.